22.05.2025
St. Gertrudis, Rückertststraße 2

„Mit dem Flügelschlag eines Engels“ Kunstausstellung in St. Gertrudis

Ausstellung verlängert bis zum 26.04.2026

St. Gertrudis lädt herzlich ein zur Ausstellung

„Mit dem Flügelschlag eines Engels“

 

Der Video- und Medienkünstler Bernd Conrad

                                                           

präsentiert neben eigenen Videoprojektionen

eine Auswahl von Gemälden aus dem umfangreichen künstlerischen Nachlass

von Elfriede Raguschke und  Bernhard Conrad, seinen Eltern.

 

Elfriede Raguschke

1930 – 2022) studierte ‚Angewandte Grafik‘ an der Werkkunstschule

Dortmund von 1958-1961. 1961 gewann sie den 1. Preis der IHK Dortmund für grafische

Gestaltung. Seit 1960 hat sie ihre vom Geist der Humanität getragenen Kunst, die mit

eigenwilligem Stil zwischen lyrischer Abstraktion und neuer Figuration oszilliert, in zahlreichen

Ausstellungen im In- und Ausland präsentiert, u.a. im Rahmen der deutsch-polnischen Aussöhnung

mit Einzelausstellungen in Lodz und Kalisz. Seit den frühen 80er Jahren war sie Gründungsmitglied

des Hammer Künstlerbundes und des Ahlener Kunstvereins. St. Gertrudis zeigt eine Auswahl aus

ihrem 5o-jährigen Schaffen, vornehmlich die Gemälde mit religösen Motiven, welche sehr gut in

das Ambiente der Kunstkirche passen.

 

Bernhard Conrad

(1936 – 1998) schloss 1960 sein Studium der ‚Freien und angewandten Malerei‘

an der Werkkunstschule in Dortmund ab. Dort besuchte er die ‚Freie Maler-Klasse‘, die von Gustav

Deppe, einem Mitglied der Künstlergruppe ‚Junger Westen‘, eingerichtet worden war. Fotografien

aus dieser Zeit zeigen das innige Verhältnis von Bernhard Conrad zu seinem Meister. Zeitlebens hat

er sich in der Tradition des ‚Jungen Westens‘‘ der informellen Malerei und der ‚Befreiung der

Farbe‘ verschrieben. ‚Malerei dient nicht dem Ich, Malerei bin ich‘, lautete sein Credo zu seiner

letzten Einzelausstellung ‚Standpunkte‘ im Maxipark Hamm 1997.

Auch er war ein tatkräftiger Mitgründer des Hammer Künstlerbundes und des Ahlener

Kunstvereins. Seine Werke stellte er einem breiten Publikum durch zahlreiche Ausstellungen in

NRW und in Polen vor. Leider ist er früh nach kurzer Krankheit 1998 verstorben und seine Werke

sind seither nur selten ausgestellt worden.

St. Gertrudis gibt seit mehr als 20 Jahren zum ersten Mal wieder den Blick auf sein Werk frei und

zeigt einen Querschnitt aus Bernhard Conrads vielschichtiger, nicht immer informeller Malerei aus

seiner 40-jährigen Schaffenszeit mit unterschiedlichen Werkphasen.

Ein Leitfaden, der sie verbindet, ist ebenso in der Tradition der Bauhaus-Schüler verankert. Er spürt

intuitiv dem Widerspruch nach zwischen der techno-luziden Ausgestaltung unserer Lebenswelt im

Gegensatz zu den ‚ursprünglich unbändigen, spontanen und uns zuweilen chaotisch anmutenden

Gestaltungskräften in der Natur‘. Er nannte dies den ungelösten Widerspruch zwischen ‚Emotio und

Ratio‘, was ‚ein Grundproblem unserer Zivilisation und in der menschlichen Seele‘ sei.

 

Bernd Conrad

Jahrgang 1961, studierte von 1982 – 1991 ‚Freie Kunst‘ an der Kunstakademie

Münster bei Prof. Lutz Mommartz in der Film- und Medienklasse und ist seitdem als Video-,

Klang- und Medienkünstler in der Region aktiv.

In Dortmund zeigte er zuletzt 2019 in der Marienkirche eine Videoinstallation zum dortigen

Altarbild, eine Hommage an den mittelalterlichen dortmunder Künstler Conrad von Soest.

Bernd Conrad verbindet das Thema Kunst und Religion mit dem Lebenswerk seiner Eltern und

zeigt in St. Gertrudis erneut seine Projektion „Cherubin und Serafin“ zum dortmunder Marienaltar

im Kontext zur Malerei der älteren Generation.

 

Die Ausstellung in St. Gertrudis

bietet den Besuchern einen Einblick in den lebenslangen Dialog

zwischen den Generationen und ihrer jeweiligen künstlerischen Positionen.

Im Laufe der gesamten Ausstellung bis Anfang April 2026

sind Lesungen, Performance, Klangkunst- und Videoinstallationen geplant,

die den Dialog über die Grenzen der Generationen

und der verwendeten Medien hinaus weiterführen sollen.

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